Das Kolping-Kolleg Ravensburg – ein Erfahrungsbericht

So sehen uns die Schüler

Dieser Erfahrungsbericht soll Interessierten einen kurzen Ein- und Überblick über das Kolping Kolleg Ravensburg bieten. Der Autor war selbst Schüler am Kolping Kolleg Ravensburg und hat dieses 2011 mit der allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen.

Das Kolping Bildungszentrum liegt unmittelbar der Ravensburger Innenstadt. Es ist in einem Neubau untergebracht. Seine Architektur, die durch die Glas- und Sichtbetonelemente hochmodern wirkt, zieht schon von weitem die Blicke der Vorbeigehenden auf sich. Der positive Eindruck setzt sich im Gebäude fort: Die Klassenzimmer sind medial (Beamer an den Decken) und auch fachlich auf dem neuesten Stand, was das arbeiten für Schüler wie Lehrer sehr angenehm gestaltet. Dem Schüler wird am Kolping Kolleg zeitweise viel abgefordert. Hausaufgaben, Referate und Prüfungen: An all dies muss man sich erst gewöhnen, wenn man sich dazu entscheidet, aus dem Berufsleben auszuscheiden und wieder die Schulbank zu drücken. Illusionen sind hier völlig fehl am Platz, das Schulleben ist nicht mit der Arbeitswelt vergleichbar und fordert teilweise völlig andere Fähigkeiten.

Allerdings sollte sich dadurch keiner abgeschreckt fühlen. Die Hilfestellung die den Schülern seitens der Schule insbesondere zu Beginn der Kollegzeit angeboten wird, ist vorbildlich. Durch die umfangreiche Wiederholung der relevanten Inhalte gestaltet sich der Wiedereinstieg in die Schule und ins Lernen weitgehend problemlos. Und auch im weiteren Verlauf der drei Schuljahre mangelt es dem gewillten Schüler nicht an Hilfestellung. Wer am Kolpingkolleg Hilfe sucht, der kann sicher sein, dass ihm diese Hilfe nicht verwehrt wird. Neben dem Einfordern steht also insbesondere das Fördern von Leistung im Vordergrund.

Beeindruckend ist, wie sehr die Lehrer bereit sind, sich einzubringen um den Schülern eine umfassende Ausbildung zu gewährleisten. Satt Dienst nach Vorschrift abzuleisten, bieten Lehrer Nachhilfe, organisieren Exkursionen oder Projekte und sind in Arbeitsgemeinschaften aktiv. Des weiteren wird eine umfassende Bildung durch das breitgefächerte Angebot an Wahlfächern wie Psychologie oder Informatik gewährleistet.

Besonders hervorzuheben sind die Kooperationen, welche den Schülern vertiefende Einblicke gewähren. Die Zusammenarbeit mit dem Graf- Zeppelin- Gymnasium in Friedrichshafen soll hier als Beispiel erwähnt werden. Den Biologieschülern der Oberstufe wird in diesem Rahmen ermöglicht, das gentechnische Verfahren des genetischen Fingerprints unter Laborbedingungen nachzuvollziehen.

Was bemerkenswert ist, ist die keineswegs selbstverständliche Bereitschaft ausnahmslos aller Lehrer zur Selbstkritik und zum Diskurs. Die Schüler werden regelmäßig aufgefordert nicht nur sich selbst sondern auch ihre Lehrer und ihre Lernumgebung kritisch zu hinterfragen. Gibt es Probleme, so werden diese offen und fair in der Klasse, wenn nötig sogar im Kollegium diskutiert. Der Schüler ist stets in der Rolle des aktiven Diskussionspartners und wird mit seinen Anliegen ernst genommen. Auch die Klassensprecher haben vergleichsweise umfangreiche Kompetenzen. In diesem Umfang ist die Einbeziehung der Schüler in den Unterrichts- und Schulalltag mit Sicherheit beispiellos.

Der Weg zum Abitur ist kein Selbstläufer. Er ist langwierig, zäh und mit ungemein viel Arbeit verbunden. Das ist auch auf dem Kolping Kolleg nicht anders. Allerdings bietet das Kolping Kolleg dem gewillten Schüler das ideale Forum um diesen Weg zu beschreiten und erfolgreich abzuschließen. Wer bereit ist, in sein Abitur Zeit und Arbeit zu investieren, dem sei das Kolping Kolleg wärmstens empfohlen.

Erfolgsgeschichten